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Donnerstag, 23. August 2012

Polizei erschießt schlafenden Hund bei Razzia

SEK tötet Boxer-Mischling und verhaftet Verdächtigen - in Anwesenheit zweier Kinder

Oelsnitz. Es ist kurz nach 4 Uhr, als eine Oelsnitzerin am Dienstagmorgen einen furchtbaren Lärm vernimmt. Der Lärm kommt aus dem Flur ihrer Erdgeschosswohnung. Die junge Frau, Mutter eines anderthalbjährigen Mädchens und eines elfjährigen Sohnes, will nach dem Rechten sehen.
Sie steht auf, geht ins Wohnzimmer - und findet sich plötzlich inmitten eines polizeilichen Spezialeinsatzes wieder. Überall sind dunkel gekleidete Menschen. Sie tragen schwarze Masken, sind bewaffnet. Lichter flackern. Alles geht blitzschnell. "Die Männer schrien: Polizei, Polizei. Auf den Boden legen." Die junge Frau weiß nicht, wie ihr geschieht. Voller Panik denkt sie an ihre zwei Hunde. "Ich habe gefleht: Bitte, bitte, lasst mich die Hunde wegnehmen. Doch ein Beamter drückte mich beiseite. Dann hat er dreimal geschossen." Die Kugeln treffen Spooner, einen Boxer-Mischling. Auf den Tag genau viereinhalb Jahre ist er vorgestern geworden.
Boxer-Mischling stirbt
Spooner ist der Liebling der Familie. "Der Dicke", wird er liebevoll genannt. "Der Hund hat auf uns aufgepasst. Das ist ein Familienmitglied." Der Polizist habe grundlos auf das Tier geschossen, sagt die Besitzerin: "Der Hund hat auf dem Sessel geschlafen." Die Kugeln töten den Vierbeiner, er fällt vom Sessel, eine große Blutlache bildet sich.
Zugleich dringen die Männer vom Spezialeinsatzkommando in die anderen Räume vor. Auch im Kinderzimmer sollen sie: "Polizei, auf den Boden legen" gerufen haben. Der Junge habe zitternd im Bett gesessen, als seine Mutter zu ihm geführt wird. Kurze Zeit später bringt ein Mann das anderthalbjährige Mädchen, das bis dahin noch im Schlafzimmer geschlafen hat.
Dort fesseln die Einsatzkräfte den Verlobten der Oelsnitzerin. Reden darf das Paar nicht mehr miteinander, es wird getrennt. Erst langsam versteht die junge Frau, was los ist: Die Einsatzkräfte ermitteln im Rockermilieu. "Sie suchen Beweise, haben sie gesagt. Sie haben mir ihre Beschlüsse gezeigt, aber ich war nicht in der Lage, das zu lesen."
Sie selbst sagt, nie Kontakte zur Rockerszene gehabt zu haben. "Ich, die Kinder, die Hunde. Wir haben damit nichts zu tun." Auch ihr Partner besitze weder ein Motorrad, noch sei er Mitglied eines Clubs. Lediglich zu Partys sei er hin und wieder gegangen. Die Ermittler nahmen bei der Razzia Kleidung, Technik, Dokumente mit.
"Beteiligung an zwei Tötungsdelikten" lautete der Vorwurf, der hinter den Durchsuchungen stand, sagte gestern Staatsanwalt Peter Graupner aus Frankfurt (Oder). Er bezieht sich dabei auf zwei brutale Übergriffe im vergangenen Jahr in einer brandenburgischen Kleinstadt. Was genau der Verlobte, der aus Plauen stammt, damit zu tun haben soll, sagte Graupner nicht.
Die Beamten durchsuchten auch dessen Wohnung, nahmen ihn mit aufs Revier, wo er einen Drogentest machen musste. Dieser verlief negativ. Später wurde der Mann zurückgebracht, freigelassen.
Die Ermittler hinterließen in Oelsnitz eine demolierte Wohnung. "Das Laufgitter, die Spielsachen, alles ist voller Blut. Hier können wir nicht bleiben", sagt die junge Frau. Vorübergehend ist die Familie bei einer Freundin untergebracht. Die Kinder sind in ärztlicher und psychologischer Betreuung. Zwar waren die beiden in den frühen Morgenstunden von der Oma abgeholt worden, zum Zeitpunkt der Schüsse waren sie jedoch noch anwesend.
Klare Regeln für Razzien
Weder die zuständige Staatsanwaltschaft in Frankfurt (Oder) noch das brandenburgische Landeskriminalamt konnten gestern Aussagen zu dem Vorfall machen. Erst heute sollen Details bekannt gegeben werden. "Bei Razzien gibt es klare Regeln. Sind Kinder dabei, wird Rücksicht genommen", so Staatsanwalt Graupner. Auch der Umgang mit Tieren sei festgelegt. "Wenn das Tier gefährlich ist, muss die Gefahr beiseite geschafft werden." Warum der vermutlich schlafende Hund getötet wurde, ist bislang unklar. "Zur Gefahrenabwehr" schrieben Ermittler. Die Unterlagen hat die Oelsnitzerin ihrem Anwalt übergeben.
Sie will jetzt Anzeige erstatten, auch wenn sie weiß: "Spooner kommt davon nicht zurück. Alles kann man ersetzen, den Hund nicht." In den Unterlagen des SEK taucht der Hund in der Rubrik "defekte Sachen" auf. Die Oelsnitzerin hat ihn gestern beigesetzt.

von FP Freie Presse

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