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Montag, 6. August 2012

Aufregung in Wuppertal - Jagd auf Vitorio


 

Es ist Samstag, später Nachmittag. Gestern hörte ich von Silvia, dass Vitorio nicht in seiner Pflegestelle bleiben kann, da er dort überall an die Möbel pinkelt und die junge Frau damit nicht zurecht kommt. Vitorio war erst 2 Tage in Deutschland. Ich hatte ihn am Flughafen abgeholt und zu seiner Pflegestelle gefahren. Aber jetzt hieß es umdisponieren. Netterweise war aber eine unserer Wuppertaler Pflegestellen bereit den Wicht in Hagen abzuholen und ihn als Pflegehund aufzunehmen, obwohl sie sich eigentlich für kleine Hunde nicht so sehr erwärmen kann.
Gesagt, getan und an diesem besagten Samstag sollte Vitorio in sein neues Zuhause auf Zeit einziehen.
Ich sitze am Telefon und telefoniere mit einer Adoptantin als ich mein Handy höre.
Leider habe ich aber keine Möglichkeit dort direkt dran zu gehen.
Plötzlich flackert eine mail über meinen Bildschirm: „ Vitorio ist der Claudia abgehauen, wir brauchen dringend Unterstützung!!“
Ich mich bei meiner Adoptantin entschuldigt und bei Claudia angerufen. Vitorio hatte sich wohl vor einem großen Hund gefürchtet und war rückwärts aus dem Geschirr geschlüpft.
Mehrfach war er zwar gesichtet worden, ließ sich aber nicht einfangen.
Alle Wuppertaler Pflegestellen mobilisiert und auch Silvia kommt mit Steffi aus Radevormwald, um beim Suchen zu helfen.
Treffpunkt bei Claudia im Haus.
Ich fahre mit Claudias Mann schon mal vor, denn es soll möglichst nicht zu viel Zeit vergehen und die Anderen sind noch nicht da. Aber es ist aussichtslos.....Vitorio ist überwiegend schwarz....die Nacht ist schwarz, es ist kalt und man kann kaum was erkennen.
Obwohl wir alle suchen, rufen und Menschen befragen, die dort wohnen, sehen wir keine Spur von ihm. Die letzte Sichtung ist auch Stunden her.....entmutigt brechen wir die Suche gegen Mitternacht ab.
Mein Bruder ist ebenfalls informiert, entwirft Suchplakate und will sich am nächsten Morgen gegen 10.00 Uhr mit uns treffen, um weiter zu machen mit der Suche.
Ich selber schicke alle nach Hause und bespreche mit Miriam telefonisch, dass ich die Flugbox, in der Vitorio aus Spanien kam (und die zum Glück noch mit der Originaldecke in meinem Keller steht) dort im Wald deponiere, in der Hoffnung, dass Vitorio dort übernachtet
und dadurch Standorttreu bleibt.
Ich in einem Affentempo nach Hause, die Flugbox geholt und nach einer Taschenlampe gesucht....leider aber nur eine winzige gefunden (reicht kaum, um etwas zu erkennen!)
Wieder an dem Waldstück angekommen, schleppe ich mit zitternden Knien und klappernden Zähnen die Box in den Wald (ich Idiot, muss ja auch alle nach Hause schicken.....wie doof kann man eigentlich sein?? Und nein..., ich habe überhaupt keine Angst in einsamen dunklen Wäldern nachts um eins.....wie kommen Sie denn da drauf??)
Zettel auf die Box geklebt, dass sie dem Verein gehört, einen Napf mit Wasser davor und einen mit Futter rein in die Box. Mehr kann ich in der Nacht nicht tun. Hoffentlich findet er die Box!!
Sonntag morgen 10.00 Uhr. Alle treffen sich erneut um nach Vitorio zu suchen. Jeder hat einen Stapel Zettel in der Hand, mit Suchaufrufen. Polizei, Tierheime und Tasso sind informiert.
Auf einmal ein Ruf: „Schaut mal, da ist er!!“ Vitorio kommt aus der Richtung der Box und saust am Abhang entlang. Plötzlich ist er wieder weg. Wir teilen uns in Zweiergruppen.
Allerdings gibt es ein Problem: Die Autobahn ist durch den Wald nur 400 Meter entfernt und an der nahen Kirche ist ein Grundstück mit Hinweisschildern „Achtung Rattengift“
Immer wieder wird Vitorio gesichtet, lässt sich aber nicht einfangen.
Jedesmal wenn er Richtung Autobahn läuft, müssen wir die Verfolgung abbrechen, denn die Gefahr, dass er auf die Bahn läuft ist einfach zu groß. Dann läuft er in eine Gartensiedlung, aber dort ist das Tor abgeschlossen und wir kommen nicht herein. Immer wieder wird er gesichtet, aber fangen können wir ihn nicht.
Die ganze Wohnsiedlung fiebert mit uns.....können wir Vitorio einfangen??
Ich bestücke die Box mit leckerem Nassfutter und prompt kommt Vitorio auch angeschlichen.
Stocksteif und ohne mich zu rühren, sitze ich an einen Baum gelehnt und bete, dass er in die Box geht, damit ich die Türe schließen kann.
„Haben Sie ihn denn schon...?“ Wusch, ist Vitorio wieder weg. Ich könnte die Frau verwursten, obwohl sie es ja nicht böse gemeint hat und wahrscheinlich gar nicht gesehen hat, dass Vitorio dort an der Box stand. Nun steht er dort nicht mehr, also ein neuer Versuch!!
Über Handy höre ich, dass Vitorio wieder mal gesichtet wurde. Diesmal in der Nähe einer Baustelle. Ich warte weiter....einige Zeit später erneut ein Anruf „Du kannst die Box einpacken.....(ich glaub mir bleibt das Herz stehen, ist er jetzt auf die Autobahn gerannt??)
...wir haben ihn!!“ Neben mir steht mal wieder ein Anwohnerin, die wissen will, ob wir den kleinen Kerl denn schon haben.
Wenn mich nicht alles täuscht, hat sie jetzt einen Hörschaden von meinem Jubelruf!!
Schnell die Hundenäpfe und die Box eingepackt und zurück zu unseren Autos. Dort stehen schon alle....erschöpft, müde und sauglücklich!!! Mittendrin Vitorio, jetzt doppelt gesichert mit Halsband und Geschirr!
Unserer Silvia ist es wohl geglückt, ihn, nachdem er von der Box abgehauen ist, auf eine Baustelle zu treiben und ihn, nachdem sie in einer sportlichen Meisterleistung den Bauzaun überwunden hat, in einer Ecke der Baustelle einzufangen.
Für uns gibt es jetzt Kaffee, für Vitorio eine Riesen Portion Nassfutter und eine kurze Nachbesprechung für uns alle. Telefonische Info an Herma und Miriam, die ebenfalls mega erleichtert sind und dann schnell nach Hause!
Manchmal gibt es Tage, die braucht man nicht!!
Mittlerweile hat Vitorio ein tolles Zuhause gefunden, aber vergessen werden wir die
„Jagd auf Vitorio“ wahrscheinlich nie!!

von Pacos Hundewelt

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