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Samstag, 25. August 2012

Hektor - Durch Missverständnisse beschlagnahmt


Hund seit Monaten in Polizeigewahrsam

Von unserem Redakteur Carsten Friese
Hund
Lauffen - Es ist ein merkwürdiger Fall mit einer Hundebesitzerin und zig beteiligten Behörden, und unter dem Strich steht ein klarer Fakt: Seit rund zehn Monaten hat die Staatsgewalt den Kangal-Rüden "Hektor" von Arife Erdogan (27) beschlagnahmt. Ein eindeutiger Bescheid, der den Grund für die Beschlagnahme rechtlich überprüfbar ausweist, liegt auch nach dieser langen Zeit nicht vor.
Es geht um einen türkischen Hirtenhund stattlicher Größe, den die Einzelhandelskauffrau nach ihren Angaben von einem Karlsruher Züchter kaufte und großzog. "Mein Hund hat niemandem etwas getan. Er ist mein Lebensbegleiter und ich werde nicht aufhören, für ihn zu kämpfen", sagt die Frau, die lange in Lauffen wohnte, nun in Heilbronn lebt. Warum die Polizei trotz eines Gerichtsbeschlusses zu ihren Gunsten weiter die Einziehung des Hundes betreibt, sich alles in die Länge zieht, kann sie nicht verstehen.
Ursprung der Beschlagnahme im Oktober 2011 waren Ermittlungen der Ludwigsburger Polizei gegen die Straßenbande "Black Jackets". Die Ermittlungen führten die Ludwigsburger Beamten zu einem Zwinger bei Besigheim. In diesem Zwinger war auch Erdogans "Hektor" untergebracht. Sie sieht alles als großes Missverständnis; sie sei mit einem Bekannten, der ebenfalls einen Kangal-Hund hatte, öfter spazieren gegangen. Dass der Bekannte bei den "Black Jackets" war, habe sie nicht gewusst.
Den Vorwurf der Ermittler, dass "Hektor" bei illegalen Hundekämpfen oder anderen Straftaten eingesetzt worden sei, weist sie zurück. "Das war er nie." Nur sie und ihr Freund hätten einen Schlüssel zu dem Zwinger gehabt.
Keine Narben
Die Polizei verwies auf abgehörte Telefonate. Das Amtsgericht Stuttgart bestätigte im Januar die Beschlagnahme von "Hektor". Das Landgericht hob diese Entscheidung im April wieder auf. Die Richter sahen keinen hinreichenden Tatverdacht. "Zu Unrecht" habe das Amtsgericht die Beschlagnahme bestätigt. Narben oder Verletzungen − Indizien für den Einsatz bei Hundekämpfen − lägen bei "Hektor" zudem nicht vor.
Arife Erdogan bekam ihren Hund nicht zurück. Nach der "strafprozessualen Beschlagnahme" im Zuge der Ermittlungen leitete die Ludwigsburger Polizei nun "eine polizeirechtliche Beschlagnahme" mit dem Ziel einer Einziehung des Hundes ein. Sprecher Peter Widenhorn verweist auf Erkenntnisse, nach denen der Kangal ein potentiell gefährlicher Hund sei. Er sei zur Bedrohung Dritter und zu Hundekämpfen eingesetzt worden, teilt er mit.
Erst betraute die Polizei das Ludwigsburger Veterinäramt mit dem Fall. Die Entscheidung über eine Einziehung beantragte sie dann von der Stadt Lauffen. Da die Beschlagnahme nicht auf Lauffener Gemarkung stattfand und der Hund im Ludwigsburger Tierheim ist, lehnte das Ordnungsamt nach wochenlanger Prüfung eine Zuständigkeit ab.
Untätigkeitsklage
Jetzt hat die Stadt Ludwigsburg eine Zuständigkeit bejaht, sagt der Polizeisprecher. "Zeitnah" werde eine Entscheidung erwartet. In all den Monaten durfte Arife Erdogan ihren Hund ein Mal auf Antrag im Tierheim besuchen.
Ihr Anwalt Fabian Geyer nennt die Vorgehensweise der Polizei "seltsam". Er sei nicht mehr bereit, sich "weiter abspeisen zu lassen, ohne dass etwas passiert". Jetzt hat er Untätigkeitsklage erhoben.

von stimme.de

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