Mein
Name ist Nana und wenn ihr unter Happy End auf der Seite vom
Tierschutzverein Denia-Dogs etwas sucht, findet ihr mich dort schon.
Mensch, seid doch mal nicht so ungeduldig, ihr müsst halt mal was
suchen......
Ich habe lange Zeit in Spanien zugebracht. Viele lange Jahre......fast schon zu viele Jahre!!!
Aber
ich will euch nicht mit meiner kompletten Geschichte langweilen, daher
erzähle ich nur ab dem Zeitpunkt, wo es für mich anders wurde....
Ich
lebte damals an einer Kette in einem Orangenhain, und glaubt mal, so
ein Leben ist nicht schön. Die Kette war relativ kurz, einen
Unterschlupf gab es nicht und so wartete ich auf die kurzen Momente, in
denen mein Mensch mir wenigstens mal Futter brachte.
Den
Rüden hatte ich auch nicht ausweichen können, als ich läufig war, und
so passierte was mir schon oft passiert war...ich wurde trächtig
(schwanger).
Als
ich schon so richtig dick war und mich kaum noch bewegen mochte
(...nicht dass ich viel Möglichkeiten gehabt hätte, mich zu bewegen, an
dieser blöden Kette...) kam eine Person und nahm mich mit. Ich kam in
eine Wohnung. Ich konnte es kaum fassen...keine Kette, genug zu fressen
und eine weiche Decke! Und jemand, der lieb mit mir sprach!
Dann
kamen meine Jungen zur Welt, nur ein paar Tage, nachdem ich bei den
Menschen eingezogen war. Aber ich hatte doch gar kein Vertrauen mehr in
die Menschen....immer hatte man mir meine Kinder weggenommen....ich habe
sie nie mehr gesehen.
Also
habe ich mich vor meine Kinder gelegt und niemanden an sie ran
gelassen. Keiner würde mir diesmal meine Kinder wegnehmen, das hatte ich
mir geschworen!!
Aber
komisch, es hat überhaupt niemand versucht, mir meine Kinder
wegzunehmen und so konnte ich mich nach einiger Zeit entspannen. Ich
hatte dann auch nichts mehr dagegen, dass sie meinen Kindern beim
Trinken zusehen.
Meine
Kinder wurden langsam größer und selbständiger und mir ging es endlich
nach langer Zeit mal wieder gut. Es gab genug zu essen und ich konnte
hingehen, wo ich wollte.
Und
nach einigen Wochen waren meine Kinder groß genug um alleine zu fressen
und zu trinken. Nach einiger Zeit kam die nette junge Frau, die mich zu
sich nach Hause geholt hatte und nahm mich mit, aber irgendwie war sie
anders als sonst...so traurig??
Sie
streichelte mich noch mal und sagte mir etwas in die Ohren, was ich
aber gar nicht verstehen konnte....dann übergab sie mich einer anderen
Frau und die nahm mich mit.
Die
Zeit danach kam mir vor wie ein schlechter Traum. Meine Kinder waren
nicht mehr da, es roch auch so komisch, dann bin ich eingeschlafen und
als ich wach wurde, tat mir mein Bauch so weh.
Dann
kam ich in eine Tasche und in ein Ding, dass sie Flugzeug nennen. Die
Leute sprachen ganz anders, als die, wo ich gelebt hatte. Echt, ich habe
nur Bahnhof verstanden....
Am
Flughafen kamen auch meine Hundekumpels in ihren Boxen aus dem Flugzeug
und wir wurden zwei anderen Frauen übergeben. Diese boten uns erst mal
was zu trinken an. Angie und ich kamen auf den Rücksitz des Autos,
während die anderen drei hinten in der Box bleiben mussten. Und dann
fuhr dieses Ding echt stundenlang immer geradeaus. Ich merkte nur, wie
die beiden Frauen sich aufgeregt über irgendwas unterhielten.
Es wurde langsam dunkel und plötzlich hielt der Wagen.
Puhh,
dachte ich, endlich angekommen.....aber nein, jetzt wurde erst einmal
ein Hund nach dem Anderen ausgeladen, nur ich musste im Auto bleiben.
Will mich denn keiner??
Aber
als wir dann erneut anhielten, trafen wir in einer komischen Wohnung
zwei andere Hunde. Die Hündin war vielleicht zickig, aber der Rüde
(stammt auch aus Spanien und heißt Paco) der war nett. Ist aber ja
leider schon vergeben. Danach gingen die Frau, Paco und ich in eine
andere Wohnung und da gefiel es mir richtig gut.
Am
nächsten Morgen fuhr ich erst mal mit der Frau, bei der ich übernachtet
hatte, zu einem Ort, wo es mir gar nicht gefiel. Da roch es wieder so
komisch. Und dann wurde ich in einen komischen Raum geführt, in dem es
ganz dunkel war, aber ab hier lasse ich lieber die Frau erzählen, denn
die versteht mehr davon.......
Nana
war also beim Transport an mir kleben geblieben. Die vorgesehene
Pflegestelle war nicht zum verabredeten Treffpunkt gekommen und war auch
nicht mehr zu erreichen.
Also
fuhr ich nach Hause und nahm Nana erst einmal mit zu mir. Die Nacht
verlief ruhig und Paco hatte erstaunlicherweise auch keine Probleme,
Nana zu dulden.
Morgens
rief ich meine Schwester an, mit der Bitte, Nana erst einmal als
Pflegestelle zu nehmen, da wir keine andere Pflegestelle frei hatten.
Beim
Frühstück fiel mir dann auf, dass Nana das rechte Hinterbein viel
dünner hatte als das Linke und außerdem unter Gesäugetumoren litt.
Also
ab ins Auto und zum Tierarzt. Geröngt und befundet: Im linken
Oberschenkel steckt eine Kugel und im rechten Hüftgelenk starke
Arthrose. Daher auch die Schonhaltung. Außerdem
hat Nana kaum Muskulatur. Sie hat einen total resignierten Ausdruck und
wirkt völlig in sich gekehrt. Mein Tierarzt ist entsetzt.
Meiner Schwester alles erklärt und kurz drauf steht es fest: Nana bleibt für immer bei Silke.
Heute,
fast ein Jahr später ist Nana ein lebendiger Hund, der anfängt zu
spielen, mit Paco und Afra tobt und sich seines Lebens freut. Die Tumore
sind entfernt und evtl. steht in späteren Jahren noch eine OP der
Arthrose an. Zur Zeit hat unser Tierarzt (der bei jedem Besuch von ihr
begeistert ist) allerdings entschieden, dass diese OP verschoben werden
kann, da Nana gut Muskulatur aufgebaut und mit normaler Bewegung auch
keine Probleme hat.
Heute ist sie ein glücklicher Hund!!
von Pacos-Hundewelt
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