Von
Christoph Heinemann
Wildschwein-Säue und ihre Frischlinge werden zur Plage – deshalb bläst die FDP zur großen Jagd. Foto: dpa |
„Wir müssen eine echte Plage verhindern“, sagt der FDP-Fraktionschef in Wandsbek, Klaus Fischer. Die Tiere vermehren sich rasant, weil in Schleswig-Holstein neue Maisfelder entstehen. Dort finden die Wildschweine Futter und Deckung – später wandern sie mit dem Nachwuchs häufig ins Stadtgebiet. Mehrere Hundert Schweine sollen bereits in Hamburgs Wäldern leben.
Mit einem Fünf-Punkte-Plan will die FDP gegensteuern. Am kommenden Donnerstag bringt die Partei einen entsprechenden Antrag in die Bezirksversammlung ein. Es soll häufiger gejagt und eine „intensive Frischlingsbejagung ohne Gewichtsbeschränkung nach unten“ durchgeführt werden. Fischer: „Wildschweine haben in der Großstadt nichts verloren. Zu viel Moral können wir uns nicht leisten.“
Dem Naturschutzbund NABU graut es vor wild um sich ballernden Jägern. „Es gibt tatsächlich zu viele Wildschweine“, sagt Krzysztof Wesolowski von der Infostation Duvenstedter Brook. „Aber willkürlich Tiere zu erschießen, wird das Problem verschärfen.“
Für die Jäger zähle beim Schießen oft die Herausforderung, deshalb knüpften sie sich die großen Säue vor. „Wir wissen, dass Wildschweine den Nachwuchs innerhalb der Rotte steuern. Tötet man die Muttersau, ist die Ordnung durchbrochen – und die anderen Wildschweine pflanzen sich unkontrolliert fort. Die Zahl der Tiere könnte explodieren", sagt Wesolowski.
Die FDP ist von ihrem Plan überzeugt. „Nach allen Erfahrungen wissen die Jäger, was zu tun ist“, sagt Klaus Fischer. Und Wildschweine meiden Plätze, an denen gejagt wurde. „Die Viecher werden verschwinden.“
von mopo.de
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