Ich öffne meine Augen und sehe meine Mama, die warm ist und dicke
Zitzen hat.
Ich spiele mit meinen Brüdern und Schwestern, wir spielen,
knurren und beißen einander und haben viel Spaß.
Ich bin glücklich.
Ich bin schon 10 Wochen alt und kann bereits
springen und bellen, als fremde Leute kommen, die mich auf den Arm nehmen und
mich mitnehmen in mein neues Zuhause.
Alles riecht fremd dort und ich fühle mich nicht heimisch, aber
die Kinder lehren mir allerlei wilde und verrückte Spiele, und das liebe
ich.
Ich darf in ihre Hausschuhe beißen und auf ihrem Bett liegen, um
mit ihnen dort zu spielen und zu schlafen. Die ganze Familie lacht, wenn ich
in die Ärmel beiße und schrecklich knurre!
Im Garten jagen wir hintereinander
her und ich darf in ihre Beine beißen.
Ich darf alles tun, was ich will.
Sie lachen, wenn ich sie anspringe und ich bin glücklich.
Ich bekomme neue Zähne und werde groß und stark. Wenn ich
sie jetzt anspringe, fallen sie manchmal um und weinen und dann sind die großen
Menschen böse zu mir und schreien mich an. Wenn ich jetzt einen herrlich
riechenden Hausschuh finde und diesen zerbeiße, nehmen sie ihn mir weg
und schlagen mich damit und schreien. Wenn sie mich vom Bett herunterholen und
ich knurre sie an wie einst, denn ich darf doch dort schlafen, schreien sie
wieder und jagen mich in den Garten.
Ich darf nicht mehr im Haus bei meiner Menschenfamilie sein und nicht
mehr mit den Kindern spielen. Sie sperren mich in eine Kammer.
Ich bin unglücklich.
Ich verstehe nicht, was mit mir passiert. Ich jammere, ich belle und ich möchte
bei meinen Menschen sein.
Ich werde verrückt.
Wenn ich jemanden aus dem
Haus kommen höre, hoffe ich, sie kommen, um mich zu holen und ich belle.
Da schreien die Menschen und schütten Wasser nach mir.
Ich bin Tage und
Wochen eingesperrt, ich bin einsam, mir ist oft kalt.
Warum sitze ich hier?
Ich will heraus, ich will nicht allein sein. Ich belle und jammere.
Ich bin
unglücklich.
JETZT sitze ich irgendwo in einem fremden Käfig zwischen anderen
Käfigen mit vielen Hunden. Wir jammern und manchmal kommen Menschen, um
uns hinter den Gittern anzusehen. Ich vertraue niemandem mehr, sitze hinten
in meinem Käfig und weigere mich, die Menschen anzuschauen. Nie bleiben
sie vor meinem Käfig stehen.
Ich bleibe hier sitzen - warum sitze ich hier??
Ich will heraus, ich will nicht allein sein. Ich belle und jammere und bin unglücklich!!
Da kommt ein Mann mit einer Leine und einem Halsband - möchte
er mich etwa haben? Er nimmt mich mit durch viele Gänge in ein Zimmer,
wo es fremd riecht. Er nimmt eine Leine und bindet mir meine Schnauze zu.
Warum
macht er das?
Ich habe doch nicht die Absicht ihn zu beißen! Er nimmt
mich in seinen Arm - will er doch freundlich sein?
Au - was macht er jetzt? Er steckt etwas in mein Fell. Ich kann meine Augen nicht mehr offen halten. Ich schließe sie, ich schlafe.
Ich höre
auf, traurig zu sein.
Ich höre auf, mich zu fragen, was es war, was die
Menschen von mir wollten.
Ich schlafe, ich sehe den Himmel, niemand schreit
mehr mit mir, niemand tut mir mehr weh!!!
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